Der County Galway (irisch: Gaillimh) bildet das Herzstück der irischen Westküste und ist eine der Regionen, in denen vielerorts Irisch gesprochen wird. Touristisch profitiert Galway von seinen vielfältigen und wildromantischen Landschaften. Mit der Lage zwischen dem Fjord Killary Harbour nördlich von Connemara und der Galway Bay im Süden zählt der County zu den beliebtesten Reisezielen in Irland. Wobei all diejenigen, die eine Rundfahrt entlang der Küste unternehmen, ohnehin nicht drum herum kommen.
Im Norden des Countys befindet sich mit dem Connemara-Nationalpark einer der sechs irischen Nationalparks. In dem von Mooren geprägten Gebiet haben wir die Benediktinerinnenabtei Kylemore Abbey mitsamt der dazugehörenden Gärten besucht und eine Wanderung auf den Diamond Hill unternommen. Unser persönlicher Höhepunkt in Galway war jedoch ein Ausflug zur Aran-Insel Inishmore, auch wenn dieser anders verlief als wir es geplant hatten.
»Galway ist schon ein bisschen wie Dublin in klein.« Annettes erster Eindruck lässt sich nicht so leicht von der Hand weisen. Zwar werden sich echte Iren gegen einen Vergleich mit der Hauptstadt wehren. Wer beide Städte von ihrer positiven Seite sieht, findet aber doch Gemeinsamkeiten. So hat Galway als größte Stadt im Westen von Irland in den letzten Jahrzehnten einen beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Damit verbunden ist die Bevölkerungszahl stark angestiegen und hat die Stadt auch kulturell an Bedeutung gewonnen. Zudem boomt in beiden Städten der Tourismus.
Besonders deutlich wird dies im Zentrum von Galway. Zwischen dem Kennedy Park, dem Eyre Square und dem Spanish Arch Hotel bei der Wolfe Tone Bridge laden zahlreiche Pubs und Restaurants zum Verweilen ein. Daneben bieten Shops typisch irische Souvenirs mit Schafmotiven. Auch die für die Aran-Inseln bekannten Strickpullis aus irischer Tweedwolle sind vertreten. Diese finden wir vor allem in der Quay Street. Die Flaniermeile beginnt bei der Spanish Arch Parade mit der Fish Market und führt zunächst in Richtung der Church of Saint Nicholas. Dort geht sie erst in die High Street, dann in die Shop Street über. Da sich auch in den engen Seitenstraßen einige Restaurants und Läden befinden, kann man für den Bummel durch das Zentrum ruhig etwas mehr Zeit einplanen.
Besonders schön ist es im Sommer in Galway. Dann verleihen Straßenmusiker und -künstler der Stadt ein südländisch anmutendes Flair. Wer es liebt, sich unter die Menge zu mischen, sollte sich den Juli merken, wenn mehrere große Feste anstehen. Los geht es Anfang Juli mit dem Filmfestival. Ihm folgen Ende Juli bzw. auch Anfang August die Galway Race Week und das Galway Arts Festival.
Als Begleitprogramm zur Race Week, einem Pferderennen, wird an der Rennstrecke in Ballybrit Ende Juli ein typisch irisches Volksfest abgehalten und ist es auch im Stadtzentrum entsprechend voll. Beim Arts Festival stehen Theater-, Kunst- und Musikveranstaltungen im Vordergrund. Als wichtigstes Fest in Galway gilt allerdings Ende September das Galway International Oyster Festival.
Rundgang durch die Innenstadt von Galway
Während der Fahrt Richtung Galway macht unser Auto allmählich schlapp. So ist das erste, was wir nach der Ankunft im Bed & Breakfast Abbeylee besorgen müssen, ein Automechaniker, der Samstagabend Dienst hat. Zum Glück ist das für unsere Gastgeberin Marie keine große Herausforderung. Noch bevor wir alles Gepäck hoch aufs Zimmer gebracht haben, telefoniert sie mehrere Nummern durch, bis sie endlich jemanden bei Europe Car an der Strippe hat. Wunderbar.
So hilfsbereit Marie und ihr Mann Mike sind, so herzlich ist das Haus eingerichtet. Die Zimmer tragen verschiedene Blumennamen. Wir wohnen im Zimmer »Lily«, welches liebevoll gestaltet ist und ein sooo gemütliches Bett hat. Das Bad lädt mit seiner großzügigen Dusche und kuscheligen Badetüchern zum Wohlfühlen ein. Alles ist sauber und wir haben einen schönen Ausblick in den Garten, in welchem auch für die Gäste ruhige Sitzecken zu finden sind.
Bed & Breakfast Abbeylee
Das ebenfalls gemütlich eingerichtete Kaminzimmer dient als gemeinsamer Aufenthaltsraum. Gleich nebenan befindet sich das stilvoll eingerichtete Esszimmer, in dem dann auch das Frühstück serviert wird. Wir sind Frühaufsteher und waren somit immer die ersten. Auf humorvolle Art deutet Marie an, dass sie doch gerne etwas länger geschlafen hätte. Aber nach Larsi´s Sprüchen ist sie dann immer gleich munter. Für Morgenmuffel ist das nichts. Dafür wird zu viel gelacht. Wir werden einmal mehr verwöhnt. Ob Lachs oder Full Irish, ob frische Früchte, dazu Joghurt oder Müsli - alles kein Problem. So können wir früh und gut gestärkt zu unseren Ausflügen in das nahe Galway, zum Ausflug in den Nationalpark Connemara oder zu den Aran-Inseln starten. Denn in ganz Irland, aber besonders im Abbeylee gilt: The early bird catches the worm. Aber den Spruch kannten Marie und Mike wohl schon.
An unserem Abreisetag starten sie dann auch in ein paar Urlaubstage. Schade eigentlich, denn hier kann man es gut aushalten. Aber wir wissen ja nicht, ob Marie erst mal Erholung von Lars' Sprüchen (zu viel kann echt anstrengend sein) braucht. Auf jeden Fall kommen wir gerne mal wieder.