Den zweiten Stopp im County Mayo legen wir in Westport ein. Die Stadt gilt durch ihre gregorianische Prägung als einer der schönsten Orte Irlands. Durch den Fischreichtum in der Clew Bay hat sie sich außerdem zu einem beliebten Ziel für Angler entwickelt. Hier wählen wir den auf beiden Seiten von Parkbuchten umgebenen Carrowbeg River als Ausgangspunkt für unseren Stadtrundgang. Über die North Mall sowie unter weit ausladenden Linden laufen wir damit vor zur N59.
Eindrücke von Westport
Spaziergang entlang dem Carrowbeg River
Auf dem Weg dorthin kreuzen wir die N5, die wichtigste Verbindung nach Castlebar, über die auch wir in die Stadt gefahren sind. Zudem passieren wir schön geschwungene Brücken, die dem Fluss ein gewisses Flair verleihen. Bei der Nord-Süd-ausgerichteten N59 biegen wir links ab und überqueren die South Mall. Damit erreichen wir das Curry's Cottage, ein gemütliches Teehaus, in dem wir uns nach der Fahrt auch gleich eine erste Pause gönnen.
Anschließend folgen wir der als zweispurige Einbahnstraße genutzten James Street (N58/5) zum Octagon, dem zentralen Platz von Westport. Umgeben von pittoresken Häusern beherrscht eine Statue den Platz, welche den heiligen Patrick darstellt. Die Inschrift zeigt, dass der Heilige nicht immer verehrt wurde. So bezeichnet er sich selbst als einen Sünder, der von den wenigsten Gläubigen erkannt und von vielen sogar verachtet wurde. Und doch bewegte er die Iren zum christlichen Glauben.
Heute ist der heilige Patrick Schutzpatron von Irland und sein Namenstag das bedeutendste Datum im Kalender von Guinness: am 17. März nehmen in Irland und auf der ganzen Welt Millionen Menschen an den Feierlichkeiten zu seinen Ehren teil. Damit gilt der vor rund 1500 Jahren tätige Missionar zu den bedeutendsten Wahrzeichen Irlands. Das Schaf an seiner Seite erinnert an die sechs Jahre, in denen er in Sklaverei Schafe im Slemish Gebirge vom nordirischen Antrim hüten musste.
Zu unserem Bedauern ist der Platz ein Hauptverkehrsknotenpunkt in Westport. Um auch den Fußfaulsten unter den Fußfaulen den Besuch zu ermöglichen, befinden sich - wo immer der Platz dazu reichte - Parkplätze. Als Folge ist alles mit Autos vollgestellt und stört das viele Blech das ansonsten eigentlich schöne Stadtbild. Hier wäre es sicher besser, den Bereich auf der Rückseite des Denkmals für den motorisierten Verkehr zu sperren.
Dem vielen Verkehr zum Trotz befinden sich mit der Dunning's Bar, der J. Geraghty Bar und Lounge sowie dem Wyatt Hotel zumindest zwei Bed & Breakfasts und ein Hotel am Octagon. Daneben werden in zwei Craft Shops Ansichtskarten und Andenken sowie Kunsthandwerk und Strickwaren angeboten. Zudem laden mindestens zwei weitere Coffee Shops und Bars zu einer gemütlichen Pause bei Kaffee und Guinness ein.
Da wir selbst unsere Pause schon hatten, verlassen wir das Octagon jedoch schon bald wieder und schlendern als Nächstes durch die Shop Street. Der Name ist hier Programm. So kommen wir an mehreren kleinen Boutiquen, Galerien und Fotogeschäften und sogar einem Laden für Marinebedarf vorbei. Schließlich kommen wir zum Uhrturm, um dem herum weitere Geschäfte, B&B's und Restaurants verteilt sind.
Leider ist auch dieser Bereich von Westport stark nach den Bedürfnissen von Autofahrern ausgerichtet. Dass autofreien Zonen durchaus ihren Reiz haben können, muss man hier offenbar noch lernen. Mit dieser ernüchternden Erkenntnis beenden wir unseren Rundgang beim Uhrturm. Nachdem wir durch die Bridge Street zurück zu unserem eigenen Wagen gefunden haben, fahren wir schließlich weiter zur Filmstadt Cong.