Kurz bevor wir uns offiziell im County Sligo befinden, kommen wir zum Parke’s Castle. Es steht noch im County Leitrim. Allerdings ist die Grenze so nah, dass es in Reiseführern zu den Sehenswürdigkeiten von Sligo geführt wird.
Die Burg liegt direkt am Lough Gill. Vom zugehörigen Bootsanleger werden im Sommer Bootstouren auf der »Rose of Innisfree« angeboten. Vorlesungen von Gedichten begleiten die Fahrt zu den Lieblingsorten von William Butler Yeats.
Eindrücke vom Parke’s Castle im County Leitrim nahe Sligo im Westen von Irland. Aufnahmen der herrlichen Küstenlandschaft von Irland.
Wir besuchen das Parke’s Castle, ein Herrenhaus mit Burgcharakter. Im 16. Jh. erbaute Brian O'Rourke die Festung. Nach dessen Hinrichtung wegen Verrats an der Krone wurde sie mitsamt dem umliegenden Land Captain Robert Parke zugesprochen. Dieser verstärkte die vorhandenen Mauern und erweiterte die Anlage zu einem stattlichen, befestigten Herrenhaus.
Der Rundgang beginnt im Innenhof. Leider ist die vorgegebene Laufrichtung entgegen der Beschreibung ausgeschildert. Als logische Folge kommt uns bei unserem Besuch in den engen Räumen eine geführte Gruppe entgegen. Von der traditionell mit Reet gedeckten Schmiede geht es über einen schmalen Wehrgang zum Torturm.
Eine Ausstellung zeigt die Familie Parke im Wohnzimmer, bevor der Rundgang weiter zu den Elternschlafzimmern führt. Einheimische Handwerker renovierten die Zimmer mit irischem Eichenholz im Stil des 17. Jahrhunderts. So wurden anstatt Nägel Holzstifte und -dübel verwendet. Eine schwertkampftaugliche Wendeltreppe verbindet die verschiedenen Stockwerke des Herrenhauses mit dem großen Kamin- und Bankettsaal.
Vom Herrenhaus führt ein weiterer Wehrgang zum Taubenschlag. Zur Kommunikation waren hier früher Brieftauben untergebracht. Die Taubeneier gehörten zu den Nahrungsmitteln, bei längeren Belagerungen mussten auch die Vögel dran glauben. Für diesen Notfall wurde beim Brunnen darauf geachtet, dass dieser nicht vom See gespeist wird. Das Wasser stammte aus einem unterirdischen Strom aus den Bergen und konnte dadurch nicht von Dritten vergiftet werden.
Eine Seite des Castles grenzt an den See. Die drei anderen Seiten waren von einem Burggraben umgeben. Diese dienten, mit oder ohne Wasser, nicht nur der Behinderung von Angreifern. Hier flossen auch die Abwässer ab. Da wundert es nicht, dass Parke Teile des Grabens zuschütten ließ.
In den Zeiten ohne Belagerung wussten die Bewohner des Herrenhauses auch das Leben zu genießen. Eine Schwitzhütte im anliegenden Garten diente damals als Sauna. Zur Abkühlung sprang man dann einfach in das kühle Wasser des Lough Gill.